Catanzaro – Die Mafia verdient bei der Flüchtlingsunterbringung in Italien offenbar kräftig mit.
Bei einem Schlag gegen die ‘Ndrangheta wurden 68 mutmaßliche Mitglieder des einflussreichen Clans Arena festgenommen. Das meldet die Anti-Mafia-Behörde. Sie sollen unter anderem aus der Verwaltung eines Flüchtlingslagers in der südlichen Provinz Crotone Gewinne in Millionenhöhe gezogen haben. Das Zentrum gilt als das größte in Italien. Verwaltet wird es von der katholischen Organisation Misericordia.
Die EU unterstützt Italien in der Migrationskrise mit Millionen bei der Flüchtlingsunterbringung.
Ermittlungen zufolge ist der Mafia-Clan seit mehr als zehn Jahren in die Geschäfte des Aufnahmezentrums in Isola Capo Rizzuto verwickelt. Er soll in den vergangenen zehn Jahren rund 32 Millionen Euro von öffentlichen Geldern abgezweigt haben. Die Mitglieder sollen unrechtmäßig an Aufträge für verschiedene Dienstleistungen wie zum Beispiel für die Verpflegung gekommen sein. Neben dem Chef der Organisation La Misericordia di Isola Capo Rizzuto wurde auch der lokale Priester festgenommen. Er soll pro Jahr 150 000 Euro für die „spirituelle Hilfe“ für die Migranten bekommen haben.
Das Zentrum „C.A.R.A Sant’Anna“ sei zu einer „Gelddruckerei für den Mafia-Clan“ geworden, erklärte die Vorsitzende der Anti-Mafia-Kommission im italienischen Parlament, Rosy Bindi. Die Polizei sprach von einem „Geldautomaten für die Mafia“. Der Dachverband der Misericordie erklärte, auf eine schnelle Aufklärung zu hoffen.

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